W. A. Mozart
Requiem
Sinfonie g-moll KV 550
Ulmer Kantorei mit der
Blutenburg Kammerphilharmonie München
Samstag, 20. März 2010 19.00 Uhr in der
Christuskirche München
Sonntag, 21. März 2010 18.00 Uhr in der
Pauluskirche Ulm

 

 

Einführung zum Programm von Albrecht Haupt

Sinfonie g-moll, KV 550

Molto allegro
Andante
Menuetto
Allegro assai

Die berühmten letzten drei Sinfonien entstanden 1788 und gelten als ein Gipfel nicht nur in Mozarts sinfonischem Schaffen, sondern auch in der bedeutsamen Epoche der Wiener Klassik überhaupt. Jedes Werk dieses Dreigestirns hat seinen eigenen Ausdruckscharakter. Mit ihrem großen sinfonischen Zug bilden sie aber auch eine zusammengehörige Einheit. In der Es-Dur-Sinfonie dominiert ein frühlingshaft heiterer Zug. Strahlend festlich ist die „Jupitersinfonie“, und unsere g-moll-Sinfonie offenbart mit ihrem schwermütigen Ausdruck, besonders im ersten Satz, einen tiefen Blick in das innerste Seelenleben des Komponisten. Auch im mehr liedhaften Andante lassen uns die schmerzlichen Dissonanzen nicht los. Das Menuett im rustikalen Dreiertakt wird durch den „freundlichen Dur-Blick“ im Trio aufgelockert. Der kraftvolle 4. Satz stürmt geradezu voran. Er zeigt, dass die schwermütige Sinfonie nicht in Verzweiflung endet; im Hintergrund scheint es immer ein tröstendes Licht zu geben.

Requiem, KV 626

Das Requiem gehört zu den bedeutendsten und faszinierendsten Werken des Meisters. Es ist eigentlich sein eigener Abschiedsgesang. Noch am Vorabend seines Todes lässt er sich die Partitur an das Krankenlager bringen und kämpft um die Komposition. Sein Schüler Franz Xaver Süßmayr ist dabei und erhält Anweisungen für die Vollendung. Auch Skizzen standen ihm zur Verfügung, und man muss ihm, dem Talentierten, aber weit vom Genie seines Meisters Entfernten, Anerkennung für sein Einfühlungsvermögen zollen. Vermutlich hat auch Joseph Eybler, ein weiterer Wiener Musikerfreund, mitgewirkt. So konnte schon 1792 in Wien die erste Aufführung stattfinden. Weitere folgten in München und Prag. Auch bei der Trauerfeier für Schiller 1805 wurden Teile daraus gespielt. Wichtiger als die geheimnisumwitterte Entstehung, die sicher auch zur Berühmtheit des Requiems beigetragen hat, ist die auch nach zwei Jahrhunderten immer wieder ergreifende Ausdruckstiefe. Die Musik deutet ganz persönlich den liturgischen Text der Totenmesse aus: Düster verschleiert der Anfang mit den Bassetthörnern (Altklarinetten), dramatisch erregt die Schilderung des Jüngsten Gerichts. Die Angst wird aber von der Zuversicht auf das ewige Licht abgelöst, das dem Abraham verheißen ist und zu dem uns der Erzengel Michael geleitet.